Surfen auf der Überholspur verlangt nach einem Breitbandanschluss. Wer den anbietet, was das kostet und in welche Fettnäpfchen Sie treten können, das erfahren Sie hier.
Ständig online sein, so viel herunter laden wie man möchte, keine versteckten Einschränkungen – das verspricht sich der netzbegeisterte PC User von einer DSL-Flatrate. Vor eineinhalb Jahren noch für zwischen 17-30 € zu haben, werden DSL-Flatrates heutzutage fast schon zu Dumping-Preisen angeboten. Einige Anbieter gehen sogar noch einen Schritt weiter und verschenken ihre Flatrate für unschlagbare 0 €, z.B. GMX. Momentaner Haken an der Sache: das Angebot gilt nur in ausgewählten Großstädten und nur bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten. Kunden aus kleineren Städten und Orten müssen auf den normalen Flatrate-Tarif zurückgreifen, der jedoch meist auch nicht mehr als 5-10 € kostet. Alternative zur Flatrate sind Zeit- bzw. Volumentarife, sprich der Nutzer zahlt beim Anbieter pauschal für ein bestimmtes Stunden- bzw. Datenkontingent, z.B. für 40 Freistunden oder für 5 GB Freivolumen. Wird dieses überschritten, muss pro zusätzlich genutzter Minute bzw. verbrauchtem MB ein weiteres Entgelt entrichtet werden, in der Regel um die 1 Cent. Da der Siegeszug der Flatrate jedoch weiterhin ungebrochen ist, sind Tarife dieser Art immer mehr ins Hintertreffen geraten. Einige Anbieter haben sie gar nicht mehr im Programm oder beschränken sich auf Volumentarife mit 2 GB für unter 4 € bzw. kostenlose Volumentarife mit 1 GB. In Anbetracht der schrumpfenden Preisdifferenz zur Flatrate und den sich anbahnenden Entwicklungen im Bereich Online (IPTV: Fernsehen übers Internet, zunehmende Verbreitung von kostenloser Videokonferenz-Software wie Skype 2.0 usw.) ist eine Flatrate ohne Zeit- und Datenbeschränkungen momentan die beste und zukunftssicherste Wahl. Nur wer wirklich ausschließlich E-Mails abruft, ein paar Bankgeschäfte tätigt, hier und da mal ein kleines Programm herunter lädt, auf die Verwendung von Tauschbörsenprogrammen verzichtet und keine vergünstigten Großstadttarife in Anspruch nehmen kann, greift zum Volumentarif.
Was zahle ich denn nun pro Monat?
Bevor man sich unüberlegt auf einen Tarif festlegt, sollte man einige grundlegende Dinge klären. Zunächst stellt sich die Frage nach der Übertragungsgeschwindigkeit. Internet-Einsteiger, die einfach nur unbesorgt surfen wollen und lediglich hin und wieder Dateien (z.B. Programm-Updates, Film-Trailer, Spieledemos) herunter laden, kommen im Normalfall mit DSL 1000 (1024 kbit/s Downstream Geschwindigkeit, 128 kbit Upstream Geschwindigkeit) wunderbar aus.
Nutzer mit erhöhten Online-Ansprüchen, die sich den Internetanschluss mit einem WG- bzw. Familienmitglied mit eigenem PC teilen, öfter größere Dateien aus dem Internet auf die heimische Festplatte befördern und die Wartezeiten beim nächsten Download oder Besuch von Webseiten verkürzen wollen, sollten DSL 2000 (2048 kbit/s Downstream, 192 kbit/s Upstream) in Erwägung ziehen.
Computerfans, die sich selbst als Profi-Onliner einstufen, ständig die neusten Programme, Spieledemos und Filmtrailer begutachten möchten, das Internet regelmäßig zum Telefonieren einsetzen, Videokonferenzen abhalten, oft Fotos und andere Dateien ins Internet hoch laden und im Allgemeinen sehr ungeduldig sind, liebäugeln mit DSL 6000 (6016 kbit/s Downstream, 576 kbit/s Upstream).
Selbst für den absoluten Online-Puristen, der schon bei geringen Wartezeiten zittrig und hochgradig ungeduldig wird, haben diverse DSL-Anbieter eine Lösung in Petto: den neuen Standard DSL 2+ mit einer Datenübertragungsrate von sagenhaften 16.000 kbit/s (2,66-mal so schnell wie DSL 6000). Je nach Geschwindigkeitsstufe muss eine feste monatliche Grundgebühr an den Anbieter entrichtet werden: DSL 1000 kostet bei Firmen, die Leistungen über das Netz der Telekom anbieten 16,99 €, DSL 2000 19,99 € und DSL 6000 24,99 €. DSL 2+ belastet die Haushaltskasse mit happigen 29,99 € pro Monat.
Zu den Kosten für den Netzanschluss addieren sich die Gebühr für den DSL-Tarif und nicht zu vergessen der Grundpreis für den Telefon- oder ISDN-Anschluss. Mit welchen regelmäßigen Kosten hier zu rechnen ist, verrät der folgende Kasten.
Kosten-Fallen lauern überall
Wer noch kein DSL hat und fleißig sparen möchte, sollte vor Vertragsabschluss die anfallenden Anschlusskosten genau im Blick haben. Viele Anbieter locken mit kostenlosen Anschlussgebühren, die aber erst dann greifen, wenn Sie sich für einen DSL-Netzanschluss mit höherer Geschwindigkeit (z.B. DSL 6000) entschließen. Darüber hinaus sollte man die Preise für die gewünschte Hardware (DSL-Modem, Router, etc.) genau studieren und prüfen, welche Geräte unter welchen Bedingungen subventioniert bzw. vergünstigt angeboten werden. Manche Anbieter nutzen verbilligte Hardware, um den Kunden von der Buchung weiterer Zusatzdienste zu überzeugen, etwa einer Internet-Telefon-Flatrate für monatlich 10 €.
Bares Geld spart sich, wer die Installation des Anschlusses selbst vornimmt, bzw. einen versierten Bekannten um Hilfe bittet. Soll der Techniker kommen, werden abermals 50-100 € fällig, die man besser in nützliche Software oder ein spannendes Spiel investiert.
Auch wer bereits einen Anschluss hat, kann in die Kostenfalle tappen: für ein Hochstufen der Netzanschluss-Geschwindigkeit in eine schnellere Kategorie muss meist gezahlt werden. Kündigt man seinen alten DSL-Anschluss nicht rechtzeitig, ist ebenfalls Ärger vorprogrammiert – beim Großteil der Anbieter verlängert sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr. Blöd wenn’s die Flatrate bei der Konkurrenz mittlerweile für 0 € gibt.
Ferner sollten sich Besitzer von Zeit- und Volumentarifen darüber im Klaren sein, dass ein Ansparen nicht genutzter Zeit- oder Datenmengen nicht möglich ist. Doch es gibt auch Positives zu vermelden: viele Anbieter setzen auf Freundschaftswerbung. Sind Sie also bereits Kunde und überzeugen jemanden von einem guten Angebot Ihres Anbieters, wird dies finanziell (15-30 €) oder mit Sachprämieren (MP3 Player, USB-Stick, etc.) honoriert. Weitere Sparmöglichkeit: Abbestellen der gedruckten Rechnung (Alice DSL beispielsweise stellt hierfür 2,50 € / Monat in Rechnung), die dann stattdessen umweltschonend per E-Mail ins Haus flattert.
Telekom-Alternativen
Eine günstige Alternative zum DSL-Anschluss ist Internet per Kabelanschluss. Neben Branchenriese Kabel Deutschland haben mittlerweile viele größere und kleine regionale Kabel-TV-Anbieter (z.B.
www.cablesurf.de) Internet-Anschlüsse übers Kabelnetz im Programm. Eine Flatrate mit einem Downstream von 2.200 kbit/s (Upstream 220 kbit/s) kostet bei Kabel Deutschland beispielsweise gerade mal 19,89 € pro Monat (Anschlussgebühr einmalig 49 €). Das Kabel-Modem gibt’s gratis dazu. Die sonst anfallende Grundgebühr für den Telefon- und DSL-Netzanschluss (zusammen mindestens 32,94 €) fällt komplett weg. Wer zudem sowieso nur noch über das Handy oder das Internet telefoniert, ist klar im Vorteil.
Unabhängigkeit vom Telekom-Telefonanschluss propagieren drei weitere Anbieter: Alice und Arcor stellen Kunden einen netzeigenen, vollwertigen ISDN- und DSL-Anschluss zu interessanten Konditionen zur Verfügung. QSC montiert Kunden eine zweite Telefondose (Voraussetzung: eine freie Kupferdoppelader). Ein spezielles Modem regelt fortan die Internet- und Telefon-Verbindungen. Einziges Manko: Notrufe sind über die QSC-Leitung nicht möglich und müssen per Handy getätigt werden.
Was tun, wenn DSL nicht verfügbar ist?
In Ihrer Gegend gibt es weder DSL noch Internet über Kabel? Keine Bange. Sowohl T-Com als auch SkyDSL (
www.skydsl.de) bieten Internet über Satellit an. Eine Flatrate mit schnellen 16.000 kbit/s kostet bei SkyDSL 29,90 € im Monat. T-Com-Nutzer müssen tiefer in die Tasche greifen. Hier verschlingt die Satelliten-Flatrate monatlich 79,95 €. Größter Knackpunkt der Satellitentechnik: der Upload, also das Schicken von Seitenanfragen und das Hochladen von Daten, kann nur per Modem oder ISDN erfolgen, ist also um einiges langsamer als mit vergleichbaren DSL-Anschlüssen.
Abschließend nun eine Übersicht der DSL-Tarife aller namhaften Anbieter, sowie die Internet-Tarifeauswahl von dem in ganz Deutschland agierenden Kabelnetz-Betreiber Kabel Deutschland.
Anschlüsse Telekom-unabhängiger Anbieter:
Anbieter, die einen Telekom-DSL-Anschluss voraussetzen:
Internet übers Kabelfernsehen:
Voraussetzung: ein Kabelanschluss => Einzelanschluss für 14,13 € oder Komfortanschluss für 17,70 € pro Monat plus einmalige Anschlusskosten zwischen 39,50 € (Einzelanschluss) und 52 € (Komfortanschluss); Anschluss vergünstigt sich wenn das Haus aus mehreren Wohneinheiten (Wohnungen) besteht. In Bayern müssen aufgrund von Regelungen im Bayrischen Mediengesetz geringfügig höhere Kosten bezahlt werden.
Stand der Tarifinformationen: 14.03.2006
Die Angaben im Feld Tarife verstehen sich als Tarifgebühr pro Monat.
* Norton Internet Security für 6 Monate gratis, danach 4,95 bzw. 4,99 / Monat (variiert je nach Anbieter)
Raindancer - 14. Mär, 18:03